Alles andere als "No Sports"...

Bergführer - Ein Job für sportliche Natur-Freunde

Begriffsverständnis:
Es sind vielfältige synonyme Begrifflichkeiten für den Beruf des Bergführers gängig. So kann dieser umgangssprachlich auch als Guide oder Touren-Führer bezeichnet werden.
Grundlegend für all diese Begriffe ist, dass es sich um staatlich geprüfte und anerkannte Alpinisten handelt, welche sich im Hochland oder Gebirge vor Ort bestens auskennen und ihre Erfahrung und ihr Wissen mit anderen Menschen teilen und diese so durch manchmal unübersichtliches Gelände führen. Dies erfolgt in der Regel gegen Bezahlung, sodass sie so ihren Lebensunterhalt bestreiten können und es als wahrer Beruf gilt.
Dieses Tätigkeitsfeld gibt es seit etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der zunehmenden touristischen Erschließung. Anfangs handelte es sich vor allem um Bauern und Hirten, die die meist britischen Urlauber führten.

Ausbildung:
Um beim Bergführer von beispielsweise FLAG - Freeride- & Touringcamp von einem wirklichen Beruf zu sprechen ist natürlich eine anerkannte Ausbildung mit abschließender Prüfung und Zertifizierung notwendig.
Zunächst muss einige eigenständige Erfahrung gesammelt werden. Diese müssen dokumentiert werden.
Anschließend werden sie zur Aspiranten-Ausbildung zugelassen, welche im Sommer und im Winter erfolgt. Die Aspiranten-Diplome sind in der Regel je nach Region 1-5 Jahre gültig, sodass während dieser Zeit kommerziell Touren durchgeführt werden dürfen.
Nach frühestens drei Jahren kann dann die Prüfung zum Bergführer erfolgen, sodass man im Anschluss offiziell geprüft und zertifiziert ist.

Aufgaben und Voraussetzungen:
Doch sollte man sich für diesen Job entscheiden, ist es wichtig dies nicht nur als Beruf, sondern vor allem als Berufung zu sehen. Denn die Aufgaben, die bei der Ausübung auf einen zukommen sind sehr vielfältig. Deshalb sind die Aufgaben mit einigen Voraussetzungen verknüpft.
Neben Ortskunde, ist Wissen über Naturereignisse, wie Gebirgsentstehung, Pflanzenarten oder Wetterveränderungen dringend notwendig. Besonders letzteres kann unterwegs lebensentscheidend sein, wenn ein Guide mit einer Gruppe unterwegs ist und ein unerwarteter Wetterumschwung am Himmel ankündigt. Das vielseitige Wissen geben sie oft in Belehrungen und Kursen über Umweltschutz oder Lawinengefahren weiter. Dies ist oft bei Schulklassen sehr gefragt.
Grundlegend für eine tägliche Ausübung ist besonders die eigene körperliche Fitness und Ernährung. Denn mehrstündige Touren würden einen untrainierten, ungesunden Körper zu sehr strapazieren.
Diese Guides müssen meist sehr vielseitig in ihren sportlichen Fähigkeiten sein, da diese im Winter und im Sommer sehr verschieden eingesetzt werden können. Zu den möglichen Aufgabenfeldern können unter anderem folgende zählen: Wander-, oder Hüttentouren, Klettersteige, Canyoning, Schneewandern, Eisklettern und Skilehrer.
Als dritte Voraussetzung zählt die Zwischenmenschliche Kompetenz dazu. Dies bedeutet, dass ein Guide im Kontakt mit seiner Gruppe offen und sympathisch, gleichzeitig aber auch professionell auftreten muss. Hierzu zählt auch, dass er unausgesprochene Ängste oder Schwierigkeiten seiner Teilnehmer erkennen kann und auf diese angemessen mit Feingefühl reagieren kann.
Um wirklich überzeugend bei einer Gruppe aufzutreten, ist allerdings die eigene Freude und Leidenschaft für die Natur und die Ausübung der verschiedenen Tätigkeiten entscheidend. Denn dieses ehrliche Gefühl kann dann den Teilnehmern weitergegeben werden, sodass diese einmalig Erlebnisse in Erinnerung halten können.